Gonzosophie
21. August 2007
"Bello, sag mal..."
gonzosophie | 21. August 07 | Topic 'Selbstbehauptung'
Ich schreibe nur noch, Tag und Nacht. Das Kratzen meiner Stifte klingt nach einem Hund, der gierig den längst leeren Napf mit der Zunge vor sich her treibt. Unter diesem Kratzen bin ich stumm geworden. Es ist ja nicht so als würde jemand mit mir reden. Ich halte Monologe. Und wie man einem Hund gut zuredet, ihm an die Seite klopft, wenn er etwas Possierliches treibt, so ernte auch ich ab und an ein Schulterklopfen; ein paar nette Worte. „Hast du fein gemacht“.
An meiner Lage - an mir - hat sich nichts verändert. Schreiben stellt keinen Sinn dar, füllt das unschuldige Blatt nur mit Schwärze, dunkler Galle auf. Wahr genommen hat mich niemand.
Ich mache eine Pause, lehne mich an die Wand; dort wo die Heizungsrohre entlanglaufen, wo sie nicht so schnell auskühlt, in der Nacht. Mein Blick fällt auf den Spiegel und ich gefalle mir wieder mal so gar nicht, wenn ich versuche mich mit deinen Augen zu betrachten. Ich denke das gelingt mir gut. Schon wieder bist du in meinem Kopf, obwohl ich weiß, dass du dort gar nicht sein willst, kein Bedürfnis hast für dies Geschwafel. Ich habe es ja auch nicht, erscheine mir schon selbst wie eine ewige Jammergestalt. Mir fehlt der Elan, die Energie um zu wirken. „Man muss sich selber loben“. Egozentrisch genug bin ich, nur leider ein Lästermaul. Dabei würde ich einfach gerne mal wieder richtig tief lächeln, selbstvergessen, wenn es sein muss.

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