Gonzosophie
11. Juni 2008
Bedarf
gonzosophie | 11. Juni 08 | Topic 'in aller Kuerze'
Es bedarf einer Frau, sich nicht gut zu fühlen
Es bedarf einer Frau, sich gut zu fühlen
Es bedarf einer Frau, sich zu fühlen
Es bedarf einer Frau, zu fühlen
Es bedarf einer Frau.

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7. Mai 2008
filia hospitans
gonzosophie | 07. Mai 08 | Topic 'in aller Kuerze'
Ach ihr vielen feinen Mädchen, die ihr mit Kästen eure Augen ziert und euer dunkles Haar die Wangen leicht umspielen lasst. Was verbirgt sich unter all den Schals und Ärmeln? Für was nur braucht ihr ach so viele Taschen? Oh, ich versink in euren Farbverläufen – euer oliv ist mir tiefrot. Die ganze Welt habt ihr in euren kleinen Köpfen, ja all ihr Schmerz klingt dumpf aus eurem Sprechorgan. Ich häng gebannt an diesen unbemalten Lippen, denn klagt ihr an, wer mag dem trotzen? Und schweigt ihr still, wem fällt es auf? Ach, ihr kleinen, lieben Mädchen, wer saß noch nicht auf einem Teppich neben euch und trank den gleichen Wein und gab sich fasziniert von dem was Buddha lehrt, von Hungersnöten ganz verstört. Doch nippt ihr immer nur an jedem Rausch - kein Arm fänd seinen Weg dahin, wo Schicht um Schicht die Sicht versperrt. So druckst und lächelt man sich an, sagt schließlich nur „Auf wiedersehn“. Und das, ihr süßen Horen hormonellen Staus, bleibt mir gewiss: Euch sieht man immer wieder. Bis dann!

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10. März 2008
angeschlagen
gonzosophie | 10. März 08 | Topic 'in aller Kuerze'
Du bist mein Tod und weißt es nicht einmal. Die Gardinen legen sich um meine Kehle, es fällt das Fenster auf mich zu. Der Himmel tanzt Flamenco und alles blitzt von scharfen Kanten – da draußen ist Kristall. Ich liege drinnen, Innenwelten sperrn mich ein. Der Postmann trägt mir das Alleinsein zu und grüßt (Ich zeige Anerkennung). Lemuren legen sich um meine Stirn. Rinde schält sich aus. Ich reiß dich auf. In dir werd ich mich hinterlassen wie Schläge es in Tassen tun: Als Sprung.

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15. Februar 2008
14. Februar
gonzosophie | 15. Februar 08 | Topic 'in aller Kuerze'
Du läufst mir übern Weg, bei den simpelsten Gedanken störst du meine Kreise. Leise schleichst du dich an, wann immer ich allein sein mag. Ganz unbehaglich aus dem Dunkeln trittst du an mich ran. Dann drehe ich mich um und sehe deine Zähne, Lippen, Lächeln wird es sein. Was soll das alles heißen?
Ich sollte dich nicht weiter denken, aus ungelenken Worten konstruieren was du für mich wärst, wenn erst der Tag gekommen ist, an dem wir zwei als Menschen leben. An dem uns nicht mehr alles Sein vergebens ist und separierter Tod.
Ach alles nur noch blasser Schein und Holzgerüst. Ich reiße die Fassade ein und lass den Bruch nach außen dringen: Weinen. Singen. Lachen
Aus meinen Träumen dringen graue Decken in den engen Alltag einer Welt. Nicht meiner.

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8. Februar 2008
tollwut
gonzosophie | 08. Februar 08 | Topic 'in aller Kuerze'
Marie, mir wachsen Zähne,
an den ungelenken Ecken
recken’ Splitter scharf empor.
mir ist so bang, Marie,
vor dem was ich nun werde.
ein Tier.
ein Tier in Ketten.
Marie ich spüre Hunger,
tief in mir brennt
enthemmt ein Feuer.
schon viel zu lang, Marie,
wielange noch,
wie lang.
ein Tier,
ein Tier das beißt
verbrennt.

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29. Januar 2008
Arbeit
gonzosophie | 29. Januar 08 | Topic 'in aller Kuerze'
Durch Nebel stießen wir
mit klaren Schritten
und stachen Bajonette
in die Nacht.
Kein Zögern,
kein Gedanke
vergiftete das Tun.
Dunkel quoll es,
dampfend,
aus jeder Freiheit,
die wir gaben,
bis dass der Arm
vom Schlachten müde
niedersank auf die Maschinen,
die uns erworben waren
- durch die Tat.
Nur unser Nichts hat sie,
hat uns befreit, mit Mord,
mit Wut sie, reingebrannt,
von Blut, von Tod,
sind sie das Eden nun,
sind unser Gut.
Wir leben.

Lasst die Maschine an.

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14. Januar 2008
Publikumsbeschimpfung im unrhythmischen vers libre mit wenigen, einfallslosen Reimen
gonzosophie | 14. Januar 08 | Topic 'in aller Kuerze'
Ich war immer jemand der sich kratzt,
zwickt,
und vieles verkneift,
wartend auf Reife
und dass es sich lohnt.
Schreiben ähnelt doch sehr dem Öffnen
eitriger Pickel,
Pusteln, Furunkel
- dergleichen mehr.
Man betrachtet verwundert,
geekelt ästhetisch,
mit prüfenden Blicken
den fertigen Guss;
kann doch nicht glauben
dass jemand das sehen,
das nachfühlen will.
Wer ist so pervers?
Nicht viele zum Glück.

Ach häng es raus.
Stell es hinaus.
Sie kommen bestimmt.
Hobbyempfinder,
emotionale
Heimattouristen,
in Leben blätternd,
in fremden Problemen
täglicher Seife.
Ich schabe mich ab.
Ich koche mich aus
- savon au fiel
très ordinaire -
leere Flecken
weiß, Blut
auszuwaschen.
Applaus, Applaus.
Schert euch heraus.

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5. Januar 2008
zerr
gonzosophie | 05. Januar 08 | Topic 'in aller Kuerze'
Nachts wachsam liegen; geschlossenen Auges.
Mit Worten forme; ich fahle Farben; melodischer Nacht,

wenn

tragende Steine
so loser Gedanken,
die meinem Gesicht,
dem Tränen so fremd
wie winters Tau,
ein Zweifelsacker -
Sorgengehöft.
Siehe ich bade
all meine Träume
im kalten Regen,
wegen der Härte
noch jetzt im Schmelzmond,
wenn du die Kräuter
vom Dachboden hängst.

Ich ruhte lange
unter dem Atem
dunkler Mamillen,
gerade im Herbst,
als ich dein Lächeln
umherwandern sah.
Blattfäule -
Rostrosen
auf losen Steinen
zerschnürter Gedanken
in meinem Kopf,
dem du so fremd
wie Junischnee.

ach

,S’ist Schlafenszeit; s’ist Einsamkeit; s’bleibt bei mir;
In Ehrlichkeit,

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8. Dezember 2007
Staccato
gonzosophie | 08. Dezember 07 | Topic 'in aller Kuerze'
Ein altes Ehepaar, das seinem Tod entgegenfrisst, in abgezählten Räumen. Sie – rot und breit; Er – der nur noch mit den Lenden küsst. Dies jedoch unter Applaus, denn ihre Backen klatschen Beifall. Ein schmatzendes Begleitkonzert, die Mienen bleiben ungestört; nichtmal ein dumpfes Lächeln. Kein Dösen; Stöhnen, Rhythmus nur enthält die wohlbewährte Partitur, bis sie aufwischen darf. So gehts dem Abend zu.

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5. Dezember 2007
Aphorismus
gonzosophie | 05. Dezember 07 | Topic 'in aller Kuerze'
Wir sind uns keine Menschen mehr, ohn' Mensch gibts kein Erbarmen.
Wir sind keine Menschen mehr, ohn' Mensch gibts keinen Glauben,
Amen

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