Gonzosophie
17. Juli 2010
Momentan ist mehr nicht drin
gonzosophie | 17. Juli 10 | Topic 'Schreibblockade'
Zorn, der keinen Adressaten trifft. Drogen ohne Bewusstsein. Verschwendete Mühen. Leerraum, Abraum zu füllen mit Gefühlen, gäbe es welche. Da wo Menschen aufeinanderprallen, in den Korridoren purer Verzweiflung. Und jemand findet doch sein Glück, so nennt er es. Doch dieser jemand bist nicht du.

Ich habe mir einen Aufguss bereitet, koche fetzenweise Vergangenheit auf und rühre lustlos in dem Sud herum. Mein Leben hatte nie Struktur. Also denke ich nach, schließe die Augen. Doch da sind nur die trüben Partikel schemenhafter Staubgebilde auf meinen Pupillen. Kein Gedanke, der mich heilen könnte.

Ich habe einen schönen Traum geträumt, in dem ich verstand, sie mich verstand. Ich wachte wortlos auf und habe nun nichts mehr zu sagen. Schlafen darf ich nicht mehr, will ich nicht zum Träumer werden. Nicht, dass ich schlafen könnte.

Schlägt immernoch in meiner Brust etwas. Gleich Geschwülsten frisst sich Leben durch mein Dasein, blutet Willen in den Tag. Ein kurzer Funken und dann ist da nur noch warme Luft, lange Atempause und der Schweiß, der kommt wenn mein Gedanke dich berührt.

Niemand anbei. Ein Mensch der dich zerstört, so nenn ihn Freund. Es gibt sonst keinen Menschen mehr.

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26. Mai 2009
Für ein Dankeschön bedarf es keiner Bitte.
gonzosophie | 26. Mai 09 | Topic 'Schreibblockade'
Hirn revoltiert. Herz streikt. Geballte Fäuste schnitzen grobe Zeichen ins Papier. An Schreiben ist hier nicht zu denken. Seien sie solidarisch, schweigen sie mit.

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18. Mai 2009
Von Arbeit
gonzosophie | 18. Mai 09 | Topic 'Schreibblockade'

Ich wollte es versuchen, bewarb mich auf eine Stelle, die der Außensicht auf mein Leben gerecht zu sein schien. Eine Arbeit im universitären Bereich, kinderleicht verdientes Geld, wie mir von Kennern der Materie versichert wurde. Natürlich wurde ich nicht einmal zu einem Gespräch eingeladen. Mich brachte dies zu der Erkenntnis, dass meine Qualifikationen wohl doch im Bereich der unqualifizierten Hilfsarbeit liegen. Zwar nicht kinderleicht, aber zumindest ehrlich verdientes Geld. Drum bewarb ich mich nun als Versuchsperson und für die Nachtschicht in einem Industrielager. Die Resonanzen hier waren gleich viel positiver. Ich hoffe nun endlich wieder genug Geld verdienen zu können, mir um Bierpreise keine Sorgen mehr machen zu müssen. Denn Sorgen habe ich auch so schon genug. Nur damit sie es wissen.

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13. Mai 2009
13.5.
gonzosophie | 13. Mai 09 | Topic 'Schreibblockade'
„Und sprich nur ein Wort, so wird meine Seele gesund“. Die gleichen Fehler wiederholen, die gleichen Sätze sagen, denken. Leben nennt man das, gemeinhin. „Nein“ war mein Wort noch nie. Ich mache alles nochmal durch. Gebe mich her. Bin da, wo man mich braucht, solange man mich braucht. Ich stelle keine Fragen. Kerbe dich in meinen Verstand. Woran ich denke, ganz egal. Schon da. Und haust du ab, bleibt nicht einmal ein Bild von dir zurück. Dann lodern Zettelfeuer, Rauchopfer der Gefühle. Die Nächte sind schon wieder lang, die Flaschen sammeln sich im Flur. Ich habe das alles klar durchdacht. Ich weiß es doch. Aber was sonst tun, als darüber schreiben, vielleicht endlich klare Worte finden können. Sie nach draußen stellen, wo sie jeder sieht. Ich brauche Zeit. Ich habe nichts als Zeit. Zeit tötet, so oder so. Ein Text ohne jeden literarischen Wert, ohne belletristischen Charme. Geschrieben aus Verlegenheit, die Gewohnheit ist – oder anders herum. Als Schreibtherapie verkauft man so etwas. Die Kunst dabei ist, sich selbst einmal zu denken, als könnte jemand anders es verstehen. Danach glaubt man sich selbst zu verstehen. Aber auch wenn ich meine Wünsche nicht kontrollieren kann, so doch meine Handlungen: Austrinken, abhauen.

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27. April 2009
26.
gonzosophie | 27. April 09 | Topic 'Schreibblockade'

Da gab es vor kurzem so einen Tag, der eigentlich kaum der Rede wert war. Ich saß in einem Park, irgendwo am Rande einer Grünfläche. Um mich herum waren Menschen: Nicht zu viele um sich bedrängt, nicht zu wenige um sich in einem Park seltsam zu fühlen. Ich las ein Buch, rauchte eine Zigarette. An diesem Tag dort fühlte ich mich vollkommen unwohl. Weder hatte das mit den Menschen dort zu tun, noch mit dem Rasen, den Hunden oder Fahrrädern. Eigentlich war ich nur dort, um mich von meiner misslichen Laune abzulenken. Warum man dazu Dinge tut, die einem viel zu blöd erscheinen würden, wäre man im Vollbesitz seiner emotionalen Kräfte, ist mir noch nie ganz klar geworden. Man macht es einfach - wie so Vieles. Und obwohl es selten den gewünschten Erfolg bringt, lässt man es nicht sein: Sich in den Park setzen; sich Menschen annähern. Eines führt nun mal zum anderen und insgesamt ist es kaum der Rede wert.
Gestern tat ich einen ganzen Tag lang nichts - gar nichts. Weder setzt ich mich in den Park noch auf irgendeine andere Art einem Menschen aus. Gestern fühlte ich mich vollkommen unwohl. Womit genau das nun zu tun hatte, ich vermute wohl wiederum mit den Menschen und der Nähe. Vielleicht lag es aber auch an mir. Ich verwechsle mich zu oft mit jemandem, den ich mag. Deshalb bin ich wohl auch mein meistverwandtes Wort. Nun überlege ich jedenfalls, was mir der morgige Tag bringen wird und auf welche Art ich mich dieses Mal unwohl fühlen werde. Abwechslung macht das Leben süß.

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5. März 2009
Freundeskreis
gonzosophie | 05. März 09 | Topic 'Schreibblockade'

„Freunde kann man sich aussuchen, Familienmitglieder nicht“ – gilt für wahr, gemeinhin. Aber ist das auch so? Wenn ja, wieso macht mein Freundeskreis einen so wahllosen Eindruck? Da ich auch sehr langanhaltende Freundschaften aus der Kindergartenzeit unterhalte, kann es nicht allein an meinem langjährigen Alkoholkonsum liegen, der den meisten Freundschaften das Fundament bot, mithin Vorbedingung für jeglichen weitergehenden Sozialkontakt meinerseits war und ist. Ich traue niemandem, der weder raucht noch trinkt. Und doch stellt dies keine wirksame Prävention gegen plötzlich auftretende Diskussionen um Badmintonclubs und Berufsunfähigkeitsversicherungen dar. Verstehen sie mich nicht falsch, Geld ist schon was tolles, auch sehe ich mir gerne Sport im Fernsehen an. Aber kennen sie auch nur einen imposanten Geist, der sich zu Lebzeiten durch sportliches Treiben oder das Ansparen von Unsummen auszeichnete? Kafka mit einem Federballschläger; Rousseau und Staatsanleihen – schwer vorstellbar. Ich glaube auch nicht, Sartre und Camus wären sich jemals zufällig in einem Hallenbad begegnet. Das ist Vergangenheit. Zum Vorbild taugt heute wohl nur Beckenbauer. Wie dem auch sei, vielleicht liegt es an genau diesem Schwadronieren, dass ich mir keine besseren Freunde aussuchen konnte und kann. Folglich werde ich wohl zeitnah mit derlei modischem Gesindel vorlieb nehmen müssen, denn leider lesen sie äußerst ungern mein Blog. Verstehen sie, was ich meine?

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25. Januar 2009
Bitte nicht verklagen!
gonzosophie | 25. Januar 09 | Topic 'Schreibblockade'


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23. Januar 2009
Notiz
gonzosophie | 23. Januar 09 | Topic 'Schreibblockade'
So wie es viele Leute fertig bringen, aus ihrem Euphemieren eine Lebenseinstellung zu erzeugen, so lässt sich auch die so genannte Depression zu einer kohärenten Weltsicht kultivieren. Der so erlangte Vorteil ist eine Gelassenheit gegenüber Allem, da sie die Erkenntnis der Lässlichkeit aller Dinge voraussetzt. Der Nachteil liegt im Bewusstwerden der eigenen Lässlichkeit. Außerdem kann man sich den ganzen Tag das Geseiere derjenigen anhören, die sich dessen nicht bewusst sind und daher reden, als bräuchte es zum Leben noch mehr als die bloße Furcht vor der eigenen Auslöschung. Es braucht nicht mehr, was ihnen spätestens dann klar werden wird, wenn sie ihrem eigenen Verlöschen gegenüber stehen. Nach so vielen Jahren fragt man sich, welche Position denen gegenüber die richtige war, denn man hat sie alle schon durchlaufen: Neid, Mitleid, Verachtung, Bewunderung, Gleichgültigkeit. Letztere ist zumindest der beste Garant für ein friedliches Nebeneinander.

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14. November 2008
Fangen wir doch ganz von Vorne an
gonzosophie | 14. November 08 | Topic 'Schreibblockade'
Freilich nicht bei Henne und Ei. Als ich ein Kind war, dachte ich immer: mehr. Doch mir wurden Gewohnheiten, etwa in den Spiegel zu sehen und so dachte ich immer: weniger. Gleichzeitig begann Ich zu lesen, sehr oft: „Wer das liest ist“, doch doof war immer nur wer das vorlas. So lernte man das Schweigen, damit auch das Schreiben. Für meine Pubertät gewann nonverbale Kommunikation an Bedeutung: Ich nicht. Von solch Basalem ausgehend schritt die Begriffsakkumulation stetig voran. Marotten häuften sich. Dergestalt entstand mein Protagonist. Das Ich wurde ich. Dabei blieb es leider nicht. Man hatte und hat sich schließlich dem Anderen gegenüber zu verhalten - als du, schlimmstenfalls wir. Die Erzählung gewann Struktur, konnte erstmals dramatisch werden. Szenenhaft. Folgt man dem heute Wissenschaft genannten Erzählstil, so neigt das Bewusstsein dazu, seine Erinnerungen im Nachhinein zu der sinnvollen Geschichte zusammenzufügen, die einem die Identifizierung mit dem Protagonisten möglichst erstrebenswert erscheinen lässt. Bei mir wird es nicht anders sein, dennoch glaube ich in meinem Werdegang durchaus eine Konsequenz zu entdecken. Hätte ich Dinge anders machen sollen? Vielleicht. Hätte ich Dinge anders machen können? Unwahrscheinlich. Mein Verständnis von persönlicher Freiheit war doch recht determinierend und meiner Ungebundenheit fühlte ich mich immer schon verbunden. Dazu kommen die üblichen Charakterschwächen Soviel zu meiner Person und ihrer Verortung. Damit ist wohl auch alles gesagt, was ausgedrückt werden soll. Zur Abwechslung einmal recht explizit. Denn Metaphern gelingen mir nicht mehr, da krieg ich’s Kotzen.

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16. August 2008
Blogpause II
gonzosophie | 16. August 08 | Topic 'Schreibblockade'
Ehrlich gesagt hab ich schon wieder einiges an Material. Ehrlich gesagt müsste ich es einfach abtippen. Aber ehrlich gesagt tun mir die Finger schrecklich weh. Wie kommt das? Seht selbst:


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