Gonzosophie
Fangen wir doch ganz von Vorne an
gonzosophie | 14. November 08 | Topic 'Schreibblockade'
Freilich nicht bei Henne und Ei. Als ich ein Kind war, dachte ich immer: mehr. Doch mir wurden Gewohnheiten, etwa in den Spiegel zu sehen und so dachte ich immer: weniger. Gleichzeitig begann Ich zu lesen, sehr oft: „Wer das liest ist“, doch doof war immer nur wer das vorlas. So lernte man das Schweigen, damit auch das Schreiben. Für meine Pubertät gewann nonverbale Kommunikation an Bedeutung: Ich nicht. Von solch Basalem ausgehend schritt die Begriffsakkumulation stetig voran. Marotten häuften sich. Dergestalt entstand mein Protagonist. Das Ich wurde ich. Dabei blieb es leider nicht. Man hatte und hat sich schließlich dem Anderen gegenüber zu verhalten - als du, schlimmstenfalls wir. Die Erzählung gewann Struktur, konnte erstmals dramatisch werden. Szenenhaft. Folgt man dem heute Wissenschaft genannten Erzählstil, so neigt das Bewusstsein dazu, seine Erinnerungen im Nachhinein zu der sinnvollen Geschichte zusammenzufügen, die einem die Identifizierung mit dem Protagonisten möglichst erstrebenswert erscheinen lässt. Bei mir wird es nicht anders sein, dennoch glaube ich in meinem Werdegang durchaus eine Konsequenz zu entdecken. Hätte ich Dinge anders machen sollen? Vielleicht. Hätte ich Dinge anders machen können? Unwahrscheinlich. Mein Verständnis von persönlicher Freiheit war doch recht determinierend und meiner Ungebundenheit fühlte ich mich immer schon verbunden. Dazu kommen die üblichen Charakterschwächen Soviel zu meiner Person und ihrer Verortung. Damit ist wohl auch alles gesagt, was ausgedrückt werden soll. Zur Abwechslung einmal recht explizit. Denn Metaphern gelingen mir nicht mehr, da krieg ich’s Kotzen.

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