0 Ton
gonzosophie | 18. Oktober 07 | Topic 'Autolyse'
Mein Denken legt sich unter graue Decken, nur an den Füßen sind sie etwas kurz und kalt. Ich schlafe rau. Und bin nie wach. Ich weiß nicht mehr wann morgen ist. Mein Kopf papieren, Brandstifter umgeben mich. Ich tanze Tod im Sitzen. Disharmonie. Ein wirres Spiel. Kein Stand mehr, keine Festigkeit, alles ist lose wenn erst die Gedanken wanken. Schranken gibt es keine hier. Nur sterben bleibt sicher, gibt mir keine Sicherheit. Nicht mehr.
Mehr! Einmal doch nur! Verwunden statt zerschunden sein. Zerglühen nicht verglimmen. Ich bin Substanz und habe Willen noch. Doch mein Substrat schält sich heraus. Die Schale sprengt Attacken kühn entgegen. Reaktivpanzerung, psychische - längst überholt (Kollateralschäden gegen weiche Ziele). Kerben, Krater überall. Sammelt meine Knochen, bastelt ein Windspiel draus. Hängt es heraus. So stumm mag ich nicht länger sein.
Mehr! Einmal doch nur! Verwunden statt zerschunden sein. Zerglühen nicht verglimmen. Ich bin Substanz und habe Willen noch. Doch mein Substrat schält sich heraus. Die Schale sprengt Attacken kühn entgegen. Reaktivpanzerung, psychische - längst überholt (Kollateralschäden gegen weiche Ziele). Kerben, Krater überall. Sammelt meine Knochen, bastelt ein Windspiel draus. Hängt es heraus. So stumm mag ich nicht länger sein.
tägliche Grammatik
gonzosophie | 13. Oktober 07 | Topic 'Autolyse'
Ich schlafe zu lange. Schlafe bis alles taub ist und bleibe trotzdem liegen. Alles da draußen kotzt mich an. Auch das hier. Schreiben. Nur damit andere es lesen können statt mit mir zu reden. Ah, er lebt noch. Noch immer. Ich hätte so viel zu tun und mache es nicht. Ich hätte so viel zu sagen, doch keine Gelegenheit. Hätte,hätte. Meine Tage sind zum Konjunktiv geworden. Erst abends zeigt sich, wie wenig von all dem sich ins Präteritum gewandelt hat. Das erschöpft, unendlich. Lässt mich ins Bett flüchten. Schlafen, viel zu lange. Bis alles taub ist.
Zu Bett
gonzosophie | 12. Oktober 07 | Topic 'Autolyse'
Ein weicher Tag. Nicht viel gedacht, nicht all zu wach und das Alleinsein fast vergessen. Ein Gläschen, eine Zigarette. Ein wenig Radio, sich rückversichernd.
- Einmal wacht man morgens auf und weiß, dass dies der letzte Tag sein wird, lächelt vielleicht sogar. Aufbruchstimmung, Ausbruchstimmung. Keinerlei Jenseitserwartung. Ganz anders als erwartet und viel weniger dramatisch, viel weniger besonders. Man durchlebt den Tag in Ruhe, zum Abend hin, und weiß einfach. Sagt die Termine ab. Man ist für sich, nun.
Dann geht man ins Bett. Legt sich hin, trinkt einen Schluck, ein letzter Zug - `s ist Schlafenszeit.
- Einmal wacht man morgens auf und weiß, dass dies der letzte Tag sein wird, lächelt vielleicht sogar. Aufbruchstimmung, Ausbruchstimmung. Keinerlei Jenseitserwartung. Ganz anders als erwartet und viel weniger dramatisch, viel weniger besonders. Man durchlebt den Tag in Ruhe, zum Abend hin, und weiß einfach. Sagt die Termine ab. Man ist für sich, nun.
Dann geht man ins Bett. Legt sich hin, trinkt einen Schluck, ein letzter Zug - `s ist Schlafenszeit.
Gastmahl
gonzosophie | 07. Oktober 07 | Topic 'Autolyse'
Ein Emoschuppen im eigenen Sud, Astra Pils, Schattenmorellenbowle. Amaretto. Das bringt’s. Irgendwem. Ich schlief im Tau, im Wald allein und mir war kalt. Das Licht vertagt, die lange Nacht, sie war nicht mein, nicht mehr.
Ach! Tage…Kauernd schlafe ich mich durch Sofakissen, von Süd nach Nord und komme doch nicht an, sehe nichtmal Küste, Strand, nicht Kreidefelsen, nein. Nur weiße Wände, dekoriert und neu möbliert – trotz nacktem Hass im Hodenschurz - wo sich die Übelkeit verliert. Bei dir. Und nur bei dir. Wo ich doch schlafe wie ein glatter Stein, ganz tief in kalten Wassern. Muschelgrund und Sterngemahl sind nichts als tauber Widerhall. Kein Taucher wagt sich vor zu mir.
Trink aus, geh raus, rauch auf, lauf heim. Nur nicht hier. Nein. Bleiben kannst du nicht, du wärst doch immer nur allein. Mit dir. Mit ihr. – Nur kalte Luft. Und bleibe ein Pygmalion – Ein Schöpfer, ab initio creatio ex nihilo und Nichts wird meine Schöpfung sein. Ungelenk und schlecht rasiert: Ich bin nur noch ein Knüttelvers, ein grober Reim. So wie ein ungenutztes Haus, weiß ich nicht ob ich traurig bin. Ich stürze einfach ein.
Ach! Tage…Kauernd schlafe ich mich durch Sofakissen, von Süd nach Nord und komme doch nicht an, sehe nichtmal Küste, Strand, nicht Kreidefelsen, nein. Nur weiße Wände, dekoriert und neu möbliert – trotz nacktem Hass im Hodenschurz - wo sich die Übelkeit verliert. Bei dir. Und nur bei dir. Wo ich doch schlafe wie ein glatter Stein, ganz tief in kalten Wassern. Muschelgrund und Sterngemahl sind nichts als tauber Widerhall. Kein Taucher wagt sich vor zu mir.
Trink aus, geh raus, rauch auf, lauf heim. Nur nicht hier. Nein. Bleiben kannst du nicht, du wärst doch immer nur allein. Mit dir. Mit ihr. – Nur kalte Luft. Und bleibe ein Pygmalion – Ein Schöpfer, ab initio creatio ex nihilo und Nichts wird meine Schöpfung sein. Ungelenk und schlecht rasiert: Ich bin nur noch ein Knüttelvers, ein grober Reim. So wie ein ungenutztes Haus, weiß ich nicht ob ich traurig bin. Ich stürze einfach ein.
Schlaf gut
gonzosophie | 28. September 07 | Topic 'Autolyse'
Oft ist es gar nicht die Erschöpfung, die einen ins Bett treibt, sondern die Frustration über das wach sein, dieses Vertun und Verdrängen, das einen sich zudecken lässt, ins Kuschlige gleiten; die Einsamkeit, die einen nicht bis in die Träume verfolgen kann. Das alles ist Abseits, solange man keinen Fuß auf den Boden setzt, seine Glieder bei sich behält. Hier, in der Ruhestätte.
Dropout Boogie
gonzosophie | 27. September 07 | Topic 'Autolyse'
Nichts Halbes und nichts Ganzes, wie Rosé, nur ein Gesöff ohne rechte Aussage. Aber er passt zu dem Licht, in das ich mich tauche. Darin sieht man die Augenringe nicht so sehr, die Hautunreinheiten. Hier mache ich meine Liegestütz, meine Situps, Luft verbrauchend. Schwitze vor mich hin ohne es zu riechen.
Herr erlöse uns von den Blößen und führe uns nicht in Versuchung. Ich gehe nur mit Widerwillen noch irgendwo hin, zu Terminen, zu Verpflichtungen. Um so weniger man sich mit Menschen umgibt, um so schwieriger wird es. Man muss an sie gewöhnt sein um sie zu ertragen, wie an andere Gifte. Da hilft nur Rosé, der bringt Farbe auf die fahlen Wangen, fast wie gekniffen. Hilft zu Lächeln, diesen Leuten ins Gesicht zu grinsen. Was mache ich eigentlich noch hier? Mein Platz ist lange schon neu besetzt, selbst in den Warteschlangen. Zeit für Luft, für Gesöff und Erde.
Herr erlöse uns von den Blößen und führe uns nicht in Versuchung. Ich gehe nur mit Widerwillen noch irgendwo hin, zu Terminen, zu Verpflichtungen. Um so weniger man sich mit Menschen umgibt, um so schwieriger wird es. Man muss an sie gewöhnt sein um sie zu ertragen, wie an andere Gifte. Da hilft nur Rosé, der bringt Farbe auf die fahlen Wangen, fast wie gekniffen. Hilft zu Lächeln, diesen Leuten ins Gesicht zu grinsen. Was mache ich eigentlich noch hier? Mein Platz ist lange schon neu besetzt, selbst in den Warteschlangen. Zeit für Luft, für Gesöff und Erde.
"rota tu volubilis/ status malus, vana salus/ semper dissolubilis"
gonzosophie | 24. September 07 | Topic 'Autolyse'
verliert sich das Jetzt
Schläfrige Ruhe
nichts mehr verletzt
Die Welt wird weich
im Rausch schweigt der Geist
doch
viel zu schnell
sinke ich wieder
auf mein schwarzes
Lager danieder,
und weiß, dass
nach ruhiger Nacht
mein Geist in
greller Sonne erwacht
fahrig
gonzosophie | 18. September 07 | Topic 'Autolyse'
Wenn Tropfen in den Sand fallen, stauben sie nur. Ich vergieße mich in der Wüste, in ödes Land schütte ich mein Herzblut. Der karge Boden ist so etwas nicht gewohnt, nimmt mich nicht auf. Meine Gefühle verdunsten, meine Gedanken kochen in der Sonne. Ich werde hier keinerlei Spuren hinterlassen. Mein Tod befördert hier kein Wachstum. Hier nicht.
Ich träumte nicht allein zu sein, in diesen bekannten Alleen, das Licht, das Gras, die Luft zu teilen. Meine vielen Fußspuren auf den alten Wegen vorzuzeigen, auszutreten. Nicht doch.
Kaffee und Zigaretten, Teer. Hinein damit, ins Auto setzen, Benzin schmecken, Land verbrennen. In your face! Alte Kleider in die Landschaft werfen. Lichterfetzen in die Bäume hängen, nachts, tags. Weg da! nur weg, weg hier. Wen stört der Tod, hinter den Kurven kauert er, versteckt sich vor dem Heulen des Motors. Heute gibt es keine Menschen, keine Götter, nur mich; rasend, besoffen, hupend - mit der Schnapsflasche in der Hand.
Ein Traum, alles nur ein Traum. Kein schlechter Traum, aber auch kein schöner. Irgendwas zwischen Tag und Nacht, das dort nicht hin gehört. So wie ich.
Ich träumte nicht allein zu sein, in diesen bekannten Alleen, das Licht, das Gras, die Luft zu teilen. Meine vielen Fußspuren auf den alten Wegen vorzuzeigen, auszutreten. Nicht doch.
Kaffee und Zigaretten, Teer. Hinein damit, ins Auto setzen, Benzin schmecken, Land verbrennen. In your face! Alte Kleider in die Landschaft werfen. Lichterfetzen in die Bäume hängen, nachts, tags. Weg da! nur weg, weg hier. Wen stört der Tod, hinter den Kurven kauert er, versteckt sich vor dem Heulen des Motors. Heute gibt es keine Menschen, keine Götter, nur mich; rasend, besoffen, hupend - mit der Schnapsflasche in der Hand.
Ein Traum, alles nur ein Traum. Kein schlechter Traum, aber auch kein schöner. Irgendwas zwischen Tag und Nacht, das dort nicht hin gehört. So wie ich.
ohne worte
gonzosophie | 16. September 07 | Topic 'Autolyse'
Ich weiß gar nicht mehr, worüber ich noch schreiben soll. Es gibt nichts mehr, es passiert nichts mehr. Ich denke über nichts mehr nach, worüber sollte ich auch nachdenken. Ich kann mich nicht betrinken, bin einfach nicht durstig. Ich fühle nichts mehr. Ich bin nicht mehr verliebt. Es gibt keine Liebe ohne Hoffnung. Es gibt unglückliche Liebe, ja, denn Glück ist dabei äußerst nebensächlich. Auch Chancen, Zukunft und dergleichen lässt man einfach außer Acht …. Aber Hoffnung, die ist notwendig. Vielleicht das Wichtigste. Ich habe keine Hoffnung, da bin ich mir sicher.
Aber was macht das schon. Das Leben geht auch ohne weiter, einfach so. Das ist die Magie der Desillusionierung. Der wunderbare Fluch der Moderne, ohne Autoritäten, ohne Prioritäten entsteht Gleich-gültigkeit. Und selbst die muss man nicht akzeptieren. Es gibt kein Wozu, kein Wohin mehr, dass der Frage standhält, selbst die Frage hält nicht mehr stand. Und so löst sich alles auf, auch der Zweifel, auch der Schmerz. Bis nur das Jetzt zurück bleibt, leer, in einer losen Folge. Ziellos, grenzenlos - langweilig.
Man pustet hier und da ein Glimmen in die Asche, streut Zunderreste; Wärmt sich an dem, was mal ein Feuer war. Dabei kann man sich nicht einmal die Finger mehr verbrennen.
Aber was macht das schon. Das Leben geht auch ohne weiter, einfach so. Das ist die Magie der Desillusionierung. Der wunderbare Fluch der Moderne, ohne Autoritäten, ohne Prioritäten entsteht Gleich-gültigkeit. Und selbst die muss man nicht akzeptieren. Es gibt kein Wozu, kein Wohin mehr, dass der Frage standhält, selbst die Frage hält nicht mehr stand. Und so löst sich alles auf, auch der Zweifel, auch der Schmerz. Bis nur das Jetzt zurück bleibt, leer, in einer losen Folge. Ziellos, grenzenlos - langweilig.
Man pustet hier und da ein Glimmen in die Asche, streut Zunderreste; Wärmt sich an dem, was mal ein Feuer war. Dabei kann man sich nicht einmal die Finger mehr verbrennen.