Gonzosophie
15. Juni 2009
Neben bei
gonzosophie | 15. Juni 09 | Topic 'Marginalien'
Man taugt nicht viel dazu, sich gegenseitig Halt zu geben, wo man sich nicht einmal mehr selbst zu stützen weiß. So taumelt man vorbei aneinander. Stößt aufeinander, zufällig, am Kiosk oder vor dem Klo. Gibt sich nen kleinen Schups, wohin man glaubt zu müssen. Es geht voran, ab und an in Schlingerlinien einem wirren Zielpunkt zu. Manchmal auf allen Vieren. Ich ziehe dabei Schlieren auf Papier in tiefem Tintenschwarz. Meinen Mitmenschen als Rorschachtest. Doch bei mir gibt es auch falsche Antworten. Aber keine Angst, nicht mehr lang und ich zieh eh aus mir heraus. Das Haus ist längst gerüstet, wird bis aufs Mark entkernt. Man glaubt ja stets den Preis zu steigern, wenn man die Innenwerte erst entfernt. Derweil kratz ich mit Bleistift Linien in den Gasbeton, der unsrer Zukunft weichen soll. Ein bisschen kindisch muss man nun mal sein. Sonst lebt sich’s schwer, so ganz allein.

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14. Juni 2009
Aisthetik
gonzosophie | 14. Juni 09 | Topic 'Postpoetik'
Ein Mund, dass sind zwei Lappen Fleisch, die passdicht aufeinander liegen. Hier ist er wohl recht gut gelungen, wenn auch die Symmetrie von Bohrungen durchbrochen wird. Üblicherweise sind Augen prall gefüllte Bälle aus Schleimhäuten und Muskeln. Braun eingefärbt, so zeigt sich dieses Paar und wohlgeformt. Markant, die Nase mitten im Gesicht und von beeindruckender Gestalt, passt sie sich dem an, der sie trägt. Es stimmt, ein Antlitz sieht man niemals an – man schaut hinein. Und man verliert sich schon einmal dabei. Im besten Fall sieht es dir dabei zu.

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