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Schweiß
gonzosophie | 06. August 07 | Topic 'Nachtschicht'
Ich habe die Nacht mit einer netten 'Middle-Agerin' verbracht und mit einem guten Dutzend schwitzender Kerle in den „besten“ Jahren. Jetzt aber ist Feierabend, es ist Jamaikas Unabhängigkeitstag, es ist Evelyn Hamanns Geburtstag und darüber hinaus vor allem eins: Montag. Wie will das alles zusammenpassen? Ich stieg eben in meinen Wagen, fuhr in den Sonnenaufgang und aus dem Radio klang wie selbstverständlich der „Cocaine Blues“. Treffend, sehr, und die gesuchte Symbiose. Ich mag diese Arbeit, man muss nicht viel sprechen oder geistig dabei sein. Man kann die Gedanken schweifen lassen, bis die Füße vom durchgehenden Stehen schmerzen. Aber auch der Schmerz passt in diese Fabrik, in der so seltsame Gestalten arbeiten. Entgegen der langläufigen Meinungen arbeiten derer auffälligsten Vertreter nicht in der Nachtschicht. Auch ist diese gänzlich frei von Starkstromalkoholikern und bis auf einige Ausnahmen ist dort niemand medikamentös 'eingestellt'. Trotzdem, Viele wirken wie Figuren aus altbekannten, lieb gewonnenen Filmen - bis man sie reden hört. Es gibt tatsächlich Menschen, die so sprechen, wie sie die Bild Zeitung lesen. Dennoch, ich habe sehr viel Respekt vor diesen Leuten: „Sie nennen sich selbst Dreckfresser. Dreckfresser können es ertragen, können alles ertragen. Sie sind der Bodensatz und sie wissen es. Trotzdem sind sie das Rückgrat und das Mark unserer Gesellschaft. Es sind die Besten, Oma, die ich je gesehen habe“ Bei dem Dreck, den man uns allen auftischt, ist es verwunderlich, wie erträglich die meisten Menschen im oberflächlichen Umgang doch sind.
Pour le Mérite
gonzosophie | 05. August 07 | Topic 'Marginalien'
Es kann nicht mehr so weiter gehen, einzelnd. Ich will mich nicht mehr. Vielleicht ist nicht sein besser noch als Ich sein. Herausfinden lässt sich dies leider nur auf eine radikale Weise. Doch all mein Leben war lau, vielleicht sollte wenigstens dessen Ende anders sein. Wie selbstverliebt ….
Selbstmord bedeutet in den meisten Fällen die Reaktionen, Emotionen der Anderen falsch einzuschätzen und in jedem Falle über zu bewerten. „Die werden sich wundern und Vorwürfe machen“. Niemand wundert sich. Niemand kümmert sich. Jeder bleibt für sich. Wenn man sterben will um Andere zu berühren, ist das falsch, immer. Nur für sich sterben macht Sinn.
Ich verstehe sie nicht, komme einfach nicht hinter den Code, mit dem sie kommuniziert. Sie ist ein Rätsel. Ich verzweifle daran, auch wenn es spannend ist. Vielleicht will ich gar nicht wissen, was ich nicht zu Verstehen im Stande bin.
Ein wunderschöner Sommer, voll lauer Regentage. Nichts ist angenehmer als ein kalter Tag im Juni. Man zieht sich Jacke oder Sakko an und läuft durch leere Straßen. Vom Regen tiefgrauer Asphalt. Alle nackten Bäuche und diese lächerlichen Sonnenbrillen sind weggeschwemmt.
Organversagen - ein seltsames Wort. Eines, das man ungern laut sagt. Wer will schon erinnert werden, selbst jederzeit zum Organversager absteigen zu können. Aufgeschwemmt, mit gelber Haut und verzerrter Miene – das ist der gesellschaftliche Tod.
Das Papier raschelt und mein Bier singt im Wind. Grillen zirpen. Pittoresque… Vielleicht lass ich noch einen Drachen steigen. Vielleicht trink ich auch noch einen Kaffee, auf den langen Weg. Freizeit ist ein falsches Wort, ebenso wie Feierabend. Findet das Leben zwischen den Terminen statt? Aber was soll schon noch kommen, und irgendwie ist es ja auch ganz nett: Im Schatten sitzen. Allein. In Ruhe.

Selbstmord bedeutet in den meisten Fällen die Reaktionen, Emotionen der Anderen falsch einzuschätzen und in jedem Falle über zu bewerten. „Die werden sich wundern und Vorwürfe machen“. Niemand wundert sich. Niemand kümmert sich. Jeder bleibt für sich. Wenn man sterben will um Andere zu berühren, ist das falsch, immer. Nur für sich sterben macht Sinn.
Ich verstehe sie nicht, komme einfach nicht hinter den Code, mit dem sie kommuniziert. Sie ist ein Rätsel. Ich verzweifle daran, auch wenn es spannend ist. Vielleicht will ich gar nicht wissen, was ich nicht zu Verstehen im Stande bin.
Ein wunderschöner Sommer, voll lauer Regentage. Nichts ist angenehmer als ein kalter Tag im Juni. Man zieht sich Jacke oder Sakko an und läuft durch leere Straßen. Vom Regen tiefgrauer Asphalt. Alle nackten Bäuche und diese lächerlichen Sonnenbrillen sind weggeschwemmt.
Organversagen - ein seltsames Wort. Eines, das man ungern laut sagt. Wer will schon erinnert werden, selbst jederzeit zum Organversager absteigen zu können. Aufgeschwemmt, mit gelber Haut und verzerrter Miene – das ist der gesellschaftliche Tod.
Das Papier raschelt und mein Bier singt im Wind. Grillen zirpen. Pittoresque… Vielleicht lass ich noch einen Drachen steigen. Vielleicht trink ich auch noch einen Kaffee, auf den langen Weg. Freizeit ist ein falsches Wort, ebenso wie Feierabend. Findet das Leben zwischen den Terminen statt? Aber was soll schon noch kommen, und irgendwie ist es ja auch ganz nett: Im Schatten sitzen. Allein. In Ruhe.

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