Gonzosophie
24. Oktober 2007
reductio ad absurdum
gonzosophie | 24. Oktober 07 | Topic 'Marginalien'
Ich reduziere mich, Tag für Tag streife ich Eigenschaften ab, versteife ich mich auf nackte Existenz. Meine Gedanken sind rudimentär. Mit jedem Morgen werde ich hohler, blasser, wie der Mond, wenn er am Tag versucht zu scheinen. Mein Potential ist banal. Ich bin nur ein zerschlissenes Ornament, ein Ableitungsfehler. Es gibt nichts, dass sich nur unter Annahme meiner Existenz hinreichend erklären ließe. Ich bin gezeichnet, nicht gravierend. Bin keine Wirkursache, auch keine causa finalis. Die überflüssigste aller Entitäten. Längst hätten meine Widersprüche bemerkt werden müssen. Mein Leben ist Verifikation der Kontradiktion meines Selbst. Glücklicherweise hat noch kein Rasiermesser dies entdeckt. Warum sollte man auf mich mehr Rücksicht nehmen, als auf Gott? So schleiche ich mich durch die Institute, durch die Schulen und warte nur darauf, dass man es aufdeckt. Mich streicht. Lange wird es nicht mehr dauern.

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