Death or Glory!
gonzosophie | 08. Juni 08 | Topic 'aktuelles'
Ab 20:45 wird jetzt hin und zurück geschossen! Also bitte die Schmierbäuche in den Nationalfarben angemalt und angeschaut, das Spiel. Die Vorbands bieten um 18.00 auch ein wunderbar einstimmendes Comedyprogramm, zumindest die Ösis. In der Zwischenzeit oder auch für Hinterher kann man sich noch den offizielle EM Song von gonzosophie.blogger.de anhören. Der sorgt dafür, dass der Tommy wenigstens musikalisch bei diesem Tournier mitspielen kann.
Solidarität zeigen!
gonzosophie | 07. Juni 08 | Topic 'aktuelles'
Transfehl setzt sich ein um deutschen Großbauern ein faires Existenzminimum zu sichern. Dies nicht nur direkt durch einen angemessenen Preis für Milchprodukte im In- und Ausland, sondern auch durch den Bau von Brunnen und Schulen in den Partnerdörfern. Helfen auch sie mit, dass deutsche Jungbauern endlich wieder aus voller Brust lachen können!
Endzeit
gonzosophie | 03. Juni 08 | Topic 'aktuelles'
Ich gebe mich dekadent. Dazu taugt in diesen Tagen eine meiner Lieblingsaktivitäten wie sonst nichts: Mit einer brennenden Zigarette im oben offenen Auto und mit wehender Pace-Flagge von Ampel zu Ampel rasen. Vielleicht kennen sie mich ja schon. Allerdings kann ich mir das gar nicht leisten, ich bin schlichtweg bankrott. Dementsprechend wächst die Verzweiflung, suche ich doch schon länger nach einer bezahlten Tätigkeit. Sollte also jemand eine zu vergeben haben, ich mache nahezu alles. Ob Putzen oder Geburtstagsknüttelverse schreiben - der gonzosophische Tarif beträgt gerade mal 8 € die Stunde. Eine kurzes Essay wäre da schon für ein paar Euro zu haben. Sie können es auch gerne unter ihrem Namen veröffentlichen. Aufträge oder Anträge für eine Förderpatenschaft einfach per Kontaktformular einschicken. Ich freu mich über jeden Strohhalm...
Überfluss
gonzosophie | 03. Juni 08 | Topic 'aktuelles'
Sie ist fett, sie ist bleich und wird von niemandem gemocht. Kein Wunder, dass Milch so billig zu haben ist. Und davon profitieren vor allem Liebhaber wie ich. Auch nach Tagen des strikten Boykotts seitens der überlebenswichtigen Milchvieherzeuger ist die Vollmilch keinen einzigen Cent teurer geworden - obschon sie zu den Hochverderblichen Lebensmitteln zählt. Vielleicht weist dies den Milchviehhalter mal darauf hin, dass sein Produkt im Grunde niemand braucht - jedenfalls nicht vom deutschen Bauern. Was benötigt man denn schon um Milch herzustellen? Eine Kuh und etwas Platz. Davon gibt es überall genug, deshalb sind die Preise so niedrig. Also kann man demonstrieren und boykottieren soviel man will. Das Lustigste ist die Empfehlung des Handels: Die Bauern sollten doch einfach weniger produzieren, dann würden die Preise vielleicht auch steigen. Aber das erzählen sie mal einem deutschen Agrarier, der seine Subventionen nach Stallplätzen bezieht. Der kippt lieber seine Milch in den Gulli und wartet bis Otto endlich so viel bezahlen wird, dass der größere Stall sich wieder rechnet. Prost Mahlzeit.
"Die Vermessung der Welt" - Eine ungewollte Kurzrezension
gonzosophie | 02. Juni 08 | Topic 'aktuelles'
Da sich die Menschen in den Frühlingstagen und Nächten unverdrießlich bemerkbar zu machen bemüht sind, wundert es einen manchmal doch, dass im Gegensatz zu jenen sehr viele Tiere bei Balz und Paarung eine ganz und gar wohlklingende Geräuschkulisse erzeugen. Schon immer lauschte ich gerne dem Zirpen der Insekten oder dem im Garten meines Elternhauses gelegenen Froschteich mit seinem dumpfen und durchaus schlaffördernden Herumgequake. Solche und andere wehmütige Kindheitserinnerungen, der Kauz etwa, welcher allabendlich aus dem nahen Moor herüber huhute, treten gerne in Verbindung mit nun einmal nostalgischen Gedenktagen auf. Jetzt ist der Muttertag zwar schon etwas her, doch erlaubt es mir meine Zerstreutheit und Mittellosigkeit für gewöhnlich selbst zu unbeweglichen Anlässen Geschenke noch Wochen später nachzureichen.
Ich hatte also „Die Vermessung des Himmels“ von Daniel Kehlmann einerseits deshalb bestellt, da er in der Zeit und von den Personen handelt, die, wie sie vielleicht aus der Lektüre meiner Texte wissen, mein Denken seit Längerem beschäftigen. Andererseits war er mir empfohlen worden und ich weiß im Übrigen, dass meine Mutter historische Romane gerne liest. Nun ist es ja meiner Meinung nach ein Kompliment, jemandem ein Buch zu schenken. Wie jedes Kompliment sollte aber auch dieses stets dem Empfänger angemessen sein - sonst wird es peinlich. Ohne sich in irgendeiner Form seiner Qualität zu versichern sollte man solche Geschenke also nicht tätigen. Folglich begann ich das erste Kapitel vorsichtig zu lesen, streng darauf achtend keinerlei Gebrauchsspuren zu hinterlassen.
Und nun passierte etwas, das seit Regeners „Herr Lehmann“ nicht mehr vorgekommen war: Ich las ein Geschenkbuch in einem Zuge weiter, bis ich irgendwann bei Seite 100 angekommen und der Tag vergangen war. Das lag vor allem daran, dass dieses Buch so stringent ist. Es bleibt sachlich, vermeidet wörtliche Rede und kommt in seinem Stil wohl dem Denken der Protagonisten recht nahe. Die Erzählung glänzt vor allem durch ihre Ironie, mit welcher Kehlmann seine zentralen Figuren Humboldt und Gauss schildert, die er aber auch zu seinem eigenen Genre des Historienromans einnimmt. Manchmal gemein, doch nie fies, ist die amüsante Darstellung der beiden verschrobenen Genies und des Weges, den sie sich durch ihren jeweiligen Dschungel erkämpfen. Doch diese Pointiertheit wird beinahe zum Verhängnis, wenn Gauss abermals von der uns nicht fernen Zukunft schwärmt, in der wohl alles viel bequemer sein werde, und in welcher man sich dann zu leben glücklich schätzen dürfe, während Humboldt verlegen, in zerknitterter Preußenuniform vor der nächsten Nackten herumdruckst. Man kann dies Kehlmann aber kaum vorwerfen, wäre dem Publikum wohl weniger Klischee viel zu unplausibel und vor allem zu langweilig. Und nicht zuletzt seine sachliche Höflichkeit, mit der er uns von den Unpässlichkeiten seiner Protagonisten berichtet, bewahrt dann doch vor dem Abflachen zur Lachnummer. So bleibt es ein interessantes, ein erfrischendes Buch, dass von mir noch kein letztes Urteil erhält, denn:
140 Seiten habe ich erst gelesen und Morgen werde ich es meiner verehrten Mutter schicken. Ich bin mir nicht sicher, ob es ihr gefallen wird, werde sie aber bitten, es mir in jedem Falle einmal zumindest leihweise zur Verfügung zu stellen. Vielleicht kann ich dann ja meine Meinung komplettieren.
Ich hatte also „Die Vermessung des Himmels“ von Daniel Kehlmann einerseits deshalb bestellt, da er in der Zeit und von den Personen handelt, die, wie sie vielleicht aus der Lektüre meiner Texte wissen, mein Denken seit Längerem beschäftigen. Andererseits war er mir empfohlen worden und ich weiß im Übrigen, dass meine Mutter historische Romane gerne liest. Nun ist es ja meiner Meinung nach ein Kompliment, jemandem ein Buch zu schenken. Wie jedes Kompliment sollte aber auch dieses stets dem Empfänger angemessen sein - sonst wird es peinlich. Ohne sich in irgendeiner Form seiner Qualität zu versichern sollte man solche Geschenke also nicht tätigen. Folglich begann ich das erste Kapitel vorsichtig zu lesen, streng darauf achtend keinerlei Gebrauchsspuren zu hinterlassen.
Und nun passierte etwas, das seit Regeners „Herr Lehmann“ nicht mehr vorgekommen war: Ich las ein Geschenkbuch in einem Zuge weiter, bis ich irgendwann bei Seite 100 angekommen und der Tag vergangen war. Das lag vor allem daran, dass dieses Buch so stringent ist. Es bleibt sachlich, vermeidet wörtliche Rede und kommt in seinem Stil wohl dem Denken der Protagonisten recht nahe. Die Erzählung glänzt vor allem durch ihre Ironie, mit welcher Kehlmann seine zentralen Figuren Humboldt und Gauss schildert, die er aber auch zu seinem eigenen Genre des Historienromans einnimmt. Manchmal gemein, doch nie fies, ist die amüsante Darstellung der beiden verschrobenen Genies und des Weges, den sie sich durch ihren jeweiligen Dschungel erkämpfen. Doch diese Pointiertheit wird beinahe zum Verhängnis, wenn Gauss abermals von der uns nicht fernen Zukunft schwärmt, in der wohl alles viel bequemer sein werde, und in welcher man sich dann zu leben glücklich schätzen dürfe, während Humboldt verlegen, in zerknitterter Preußenuniform vor der nächsten Nackten herumdruckst. Man kann dies Kehlmann aber kaum vorwerfen, wäre dem Publikum wohl weniger Klischee viel zu unplausibel und vor allem zu langweilig. Und nicht zuletzt seine sachliche Höflichkeit, mit der er uns von den Unpässlichkeiten seiner Protagonisten berichtet, bewahrt dann doch vor dem Abflachen zur Lachnummer. So bleibt es ein interessantes, ein erfrischendes Buch, dass von mir noch kein letztes Urteil erhält, denn:
140 Seiten habe ich erst gelesen und Morgen werde ich es meiner verehrten Mutter schicken. Ich bin mir nicht sicher, ob es ihr gefallen wird, werde sie aber bitten, es mir in jedem Falle einmal zumindest leihweise zur Verfügung zu stellen. Vielleicht kann ich dann ja meine Meinung komplettieren.
Aktuelles:
gonzosophie | 28. Mai 08 | Topic 'aktuelles'
Eine wahre Geschichte...
Alerta! Alerta! Antimerkelista!
gonzosophie | 13. Mai 08 | Topic 'aktuelles'
Eigentlich war die Aussage im Wortlaut ja sachlich nicht einmal falsch, aber Frau Dr. :-[ in die Nähe sog. politischer Romantiker zu rücken, das zeugt doch von Unkenntnis des Herrschaftsstiles unserer "Ich guck mir das mal an"-Kanzlerin. Und dann noch von jemandem zu befürchten, er würde einem den Mund verbieten, wenn dieser das nicht einmal bei Koch und Schäuble tut - Obwohl... die sind sich ja auch mit ihr und der Zentrumspratei einig: "Nicht mit Kommunisten!"
...wird zurückgeschossen?
gonzosophie | 06. Mai 08 | Topic 'aktuelles'
Manche Hedonisten fanden es zurecht auffällig, dass CDU-Politiker einen alten Kriegsorden – das Eiserne Kreuz (von Konservativen auch einfach EK I oder EK II genannt) – wieder einführen wollen. Dabei ist das nur folgerichtig, schließlich soll unsere deutsche Armee endlich wieder dazu befugt sein, eben das zu tun, was sie am besten kann, nämlich zur „Verfolgung unserer Interessen und strategischen Ziele [...] ein aktiveres, frühzeitiges, rasches, kohärentes und wenn nötig robustes [!] Handeln" an den Tag legen. Dieses inner- und außerhalb momentaner deutscher Grenzen. Wozu man eine solche Kriegsarmee denn überhaupt benötigt, wird auch gleich klar gestellt: "Die Herstellung von Energiesicherheit und Rohstoffversorgung kann auch den Einsatz militärischer Mittel notwendig machen." Den Deckmantel humanitärer Missionen benötigen wir also in Zukunft nicht mehr. Nun könnten sie denken, diese Zitate entstammten der Feder irgendeines Presseschmierfinkens, da eine hochprozentige deutsche Partei so etwas doch nicht tatsächlich öffentlich fordern könne - falsch gedacht. So steht es wortwörtlich im Konzeptpapier "Eine Sicherheitsstrategie für Deutschland" (tagesschau.de), welches heute veröffentlicht wird. Da fühlt man sich gleich viel sicherer. Zusätzlich übrigens, weil nach der angestrebten Zusammenlegung von BND und BKA (die getrennten Verwaltungen könnte man nach den Datenbanken auch gleich zusammen führen und das ganze, sagen wir mal Bundessicherheitshauptamt nennen oder meinetwegen Gemeine-Staats-Polizei) soll jetzt auch ein nationaler Sicherheitsrat gebildet werden. Ganz wie das Vorbild in den USA aus Zeiten des Kalten Krieges braucht auch die scheinbar am Rande ihrer Vernichtung stehende Bundesrepublik D. eine solche, fast kostenfreie Institution.
Fazit? Alles in allem beruhigend, denn man kann der CDU nicht mehr vorwerfen, aus der Geschichte nichts gelernt zu haben. Den Clausewitz haben sie jedenfalls studiert, die schneidigen Herrn von der Volkspartei (VoPa). Weiter so, Kameraden!
Fazit? Alles in allem beruhigend, denn man kann der CDU nicht mehr vorwerfen, aus der Geschichte nichts gelernt zu haben. Den Clausewitz haben sie jedenfalls studiert, die schneidigen Herrn von der Volkspartei (VoPa). Weiter so, Kameraden!
Publicity
gonzosophie | 04. Mai 08 | Topic 'aktuelles'
Da soll noch mal einer sagen, der Chinese sei nicht clever. Was macht man mit sentationshungrigen Betroffenheitsexperten, wenn sie einem unlieb geworden sind? Man verweist sie nicht etwa des Landes oder sperrt sie ein – gefundenes Fressen für eben jene. Nein, man verkündet einfach wochenlang, dass jede Minute am buchstäblich hinterletzten und abgeschiedensten Orte der Welt eine große Sensation auf sie warte. Der westliche Jounalist schnappt sich dann ein Zelt und wartet in Eis und Schnee bei dünner Luft darauf, dass endlich mal jemand ein Feuer nach da oben schleppe. Aufgrund des miesen und unmenschlichen Wetters bleibt das aber auf halber Strecke immer wieder stecken. Schon komisch, wirklich. Und sehr bezeichnend für Medien, die lieber von spektakulären Nonsenseveranstaltungen auch auf dem Zipfel der Welt berichten als über die Lage in bodenständigen chinesischen Gefängnissen. Die stehen nicht auf dem Mount Everest, in die könnte Wallraff sich auch bei T-Shirttemperaturen einsperren lassen und – zu dünn ist die Luft dort ganz bestimmt nicht ...
Acclamatio behufs anno jubilaei eines gewissen Herrn.
gonzosophie | 29. April 08 | Topic 'aktuelles'
Was ließe sich groß über Geburtstage sagen? Nur, dass man sich selbst wohl kaum noch an das gefeierte Ereignis erinnern kann – man will es schlichtweg gar nicht. Und man will nicht daran erinnert werden, mit all seinen Implikationen. Tempus fugit, und ob man nun den Menschen oder die Menschheit ansieht, gerade das ist der Kern des größten Übels. „Dauerten wir unendlich so wandelte sich alles, da wir aber endlich sind bleibt vieles beim Alten.“ (B.B.) Deshalb ist es der Ansatz vieler caritativer Organisationen, genau dort, wo eben keine Verbesserung möglich scheint, zumindest Verschlimmerung zu verhüten. Dieser Ansatz ist falsch und richtig. Falsch ist er deshalb, da es immer erst ganz schlimm kommen muss, bevor sich etwas verbessert. Richtig ist er, weil er die Verbesserung ausschließt. Denn was wir als Verbesserung wahrnehmen ist nichts anderes als das Nachlassen des Schlimmsten. Und genau deshalb muss es immer erst ganz schlimm kommen, bevor wir glauben, es würde besser. Und genau deshalb feiert man wohl so grausige Feste wie Geburtstage oder Silvester. Man setzt Tiefpunkte, nach denen es besser werden kann. Folgerichtig versuchen einem die meisten Menschen mit irgendwelchen Nicklichkeiten wie Gratulationen und dergleichem diesen Tag zu vermiesen. Meiner Erfahrung nach ein durchaus wirksamer Mechanismus. Man sollte ihnen dankbar dafür sein. Denn morgen kann alles nur besser werden ...
Herzlichsten Glückwunsch!
Herzlichsten Glückwunsch!
... ältere Einträge