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Neujahr
gonzosophie | 23. Januar 10 | Topic 'Experimentelle Metaphorik'

Sollte man jemals Anlass dazu finden, dann schreibe man von mir: Er tat sich schwer mit Allem, Wenige taten sich schwer mit ihm. Und er hatte ein reines Gewissen, bei Gott. Ich habe meinen Frieden mit Allen gefunden, längst nicht mit Allem und doch mit mir selbst. Ich tat wozu ich im Stande, wenn auch mein Können begrenzt, so war es doch da und ich sah, dass es gut war.
Jetzt hintergehe ich mich: Mein Selbst streift jede Ordnung ab, wird bloßes Sein und mehr als das. Viel mehr als Nichts, dass mir Voraussetzung gewesen. Ich bin im Flow. Eher noch: Es fließt etwas. So gibt sich Mannigfaltigkeit, wenn niemand da ist, der sie unternimmt. Ein substanzieller Wackelpudding: Gott, der keine Namen weiß. Da lässt sich zeitlos zwar nicht denken, aber sein = Ich, das ist nicht frei von Etwas. Nein, Freiheit selbst ist – Es.
Bin ich nun etwas anderes? Unmöglich darauf ist die Antwort wie auf jene Frage, wie es war, als ich da wurde, wer ich bin. Werden, das ist Nichts, das bleibt. Sein, das Ende in sich trägt – wie jeder Mensch den Tod. Dies Sein, das niemals wird, bleibt auch das Werden, das nicht ist.
Und alles geht vorbei.

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