... neuere Einträge
Katharsis
gonzosophie | 30. März 08 | Topic 'Autolyse'

Warum glauben so viele von euch nur, der Tod würde das Leben abrunden? Dass er ein Traum sei, der sich aus dem Leben speise. Schmerz ist er; schwarz. In Dunkelheit und Leiden verliert sich jedes Ich.
Nehmt ein Rasiermesser. Setzt es euch an die Ferse und gleitet durch die Sehne. Näher werdet ihr den Tod nicht spüren. Da ist kein Leben. Die Schneide trieb noch jede Seele aus, denn Moiren knüpfen nicht. Schrill ist das Nichts, scharf ist der Tod. Und dennoch wartet man auf ihn, so wie man auf den Zahnarzt wartet. Es nützt doch alles nichts.
Ich bin zuhaus gewesen. Ich habe Ostern gefeiert. Ich ging in die Kirche. Drei Tage voller Luft und Worte. Dabei vergaß ich die, die mich schon längst vergessen hatten, und dacht an den, der meiner stets gedacht. Ach man ist ja so dumm, es immer schon gewesen. Und sehnt in Träumen sich nach dem, was man für Leben hält. So schläfert man sich ein, bis auch der Tod nichts weiter ist als noch ein müder Traum. Als warte er am Ende dieser dumpfen Nacht. Doch nur das eine ist gewiss: Am Ende, da ist Nichts.
0003
gonzosophie | 27. März 08 | Topic 'Autopoiesis'
Jahre des Studiums unter diesen seltsamen Menschen mit lauter Absichten und Neigungen. Ambitionen habe ich verloren, sofern welche vorhanden waren. Die Mundwinkel verfestigten sich. Sie dagegen haben sich nicht geändert. Geisteswissenschaftler, Religionswissenschaftler – seltsames Volk. Männer von uneindeutigen Interessen aber eindeutigem Selbstbild. Diese Frauen, bei denen man beim Vögeln die ganze Zeit vor den Traumfänger guckt. Sonst haben sie leider sehr wenig hippiesques.
Ich passe nicht dazu. Selbst nach dieser langen Ausbildung, die nichts als Homogenisierung bedeutet. Jeder hat sich den gleichen Schemata anzupassen; Auslandserfahrungen, Praktika, Fernbeziehung; Mobilität. Marktwertsteigerung auf allen Gebieten. Natürlich ist dabei jeder unterschiedlich. Der eigene Stil, ein wenig Sinn für Extravaganz und Sport, des guten Körpergefühls wegen – und natürlich bleibt man unpolitisch, wenn auch politisch unzufrieden. Das ist Understatement; Sakko und gepanschtes Bier; happy hour. Die schönste Zeit des Lebens, mal wieder, unter Vorbehalt. Meine Generation; der aktuelle „Mensch“.
Ich passe nicht dazu. Selbst nach dieser langen Ausbildung, die nichts als Homogenisierung bedeutet. Jeder hat sich den gleichen Schemata anzupassen; Auslandserfahrungen, Praktika, Fernbeziehung; Mobilität. Marktwertsteigerung auf allen Gebieten. Natürlich ist dabei jeder unterschiedlich. Der eigene Stil, ein wenig Sinn für Extravaganz und Sport, des guten Körpergefühls wegen – und natürlich bleibt man unpolitisch, wenn auch politisch unzufrieden. Das ist Understatement; Sakko und gepanschtes Bier; happy hour. Die schönste Zeit des Lebens, mal wieder, unter Vorbehalt. Meine Generation; der aktuelle „Mensch“.
... ältere Einträge