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filia hospitans
gonzosophie | 07. Mai 08 | Topic 'in aller Kuerze'
Ach ihr vielen feinen Mädchen, die ihr mit Kästen eure Augen ziert und euer dunkles Haar die Wangen leicht umspielen lasst. Was verbirgt sich unter all den Schals und Ärmeln? Für was nur braucht ihr ach so viele Taschen? Oh, ich versink in euren Farbverläufen – euer oliv ist mir tiefrot. Die ganze Welt habt ihr in euren kleinen Köpfen, ja all ihr Schmerz klingt dumpf aus eurem Sprechorgan. Ich häng gebannt an diesen unbemalten Lippen, denn klagt ihr an, wer mag dem trotzen? Und schweigt ihr still, wem fällt es auf? Ach, ihr kleinen, lieben Mädchen, wer saß noch nicht auf einem Teppich neben euch und trank den gleichen Wein und gab sich fasziniert von dem was Buddha lehrt, von Hungersnöten ganz verstört. Doch nippt ihr immer nur an jedem Rausch - kein Arm fänd seinen Weg dahin, wo Schicht um Schicht die Sicht versperrt. So druckst und lächelt man sich an, sagt schließlich nur „Auf wiedersehn“. Und das, ihr süßen Horen hormonellen Staus, bleibt mir gewiss: Euch sieht man immer wieder. Bis dann!
atemlos
gonzosophie | 07. Mai 08 | Topic 'Autolyse'
Ich bin doch leergetrunken, ausgebrannt. Meine Lippen sind ganz trocken von zu langem Schlaf. Sie schmecken immernoch nach Rauch. Vor meinem Bett stehn ungeschnürte Schuhe. Seit Tagen starre ich sie an, wenns draußen endlich, ach schon wieder dunkel wird. Ja, jeder Satz beginnt mit einem Ach! mit einem ach...
Jetzt. Ich habe mich längst aufgegeben. Mein Tun scheint lächerlich wie das der Anderen. Doch Lächeln fällt mir dabei nunmehr schwer. Man scheitert nicht mit einem Knall. Versager treten leise ab. Sie schaun nicht nochmal auf und lassen nichts zurück.
Fein säuberlich gestapelt habe ich die Bücher, die losen Blätter einsortiert. Das Zündholzbriefchen liegt bereit und doch – ich warte. Wie jemand auf den Galgen wartet.
Jetzt. Ich habe mich längst aufgegeben. Mein Tun scheint lächerlich wie das der Anderen. Doch Lächeln fällt mir dabei nunmehr schwer. Man scheitert nicht mit einem Knall. Versager treten leise ab. Sie schaun nicht nochmal auf und lassen nichts zurück.
Fein säuberlich gestapelt habe ich die Bücher, die losen Blätter einsortiert. Das Zündholzbriefchen liegt bereit und doch – ich warte. Wie jemand auf den Galgen wartet.
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