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Momentan ist mehr nicht drin
gonzosophie | 17. Juli 10 | Topic 'Schreibblockade'
Zorn, der keinen Adressaten trifft. Drogen ohne Bewusstsein. Verschwendete Mühen. Leerraum, Abraum zu füllen mit Gefühlen, gäbe es welche. Da wo Menschen aufeinanderprallen, in den Korridoren purer Verzweiflung. Und jemand findet doch sein Glück, so nennt er es. Doch dieser jemand bist nicht du.
Ich habe mir einen Aufguss bereitet, koche fetzenweise Vergangenheit auf und rühre lustlos in dem Sud herum. Mein Leben hatte nie Struktur. Also denke ich nach, schließe die Augen. Doch da sind nur die trüben Partikel schemenhafter Staubgebilde auf meinen Pupillen. Kein Gedanke, der mich heilen könnte.
Ich habe einen schönen Traum geträumt, in dem ich verstand, sie mich verstand. Ich wachte wortlos auf und habe nun nichts mehr zu sagen. Schlafen darf ich nicht mehr, will ich nicht zum Träumer werden. Nicht, dass ich schlafen könnte.
Schlägt immernoch in meiner Brust etwas. Gleich Geschwülsten frisst sich Leben durch mein Dasein, blutet Willen in den Tag. Ein kurzer Funken und dann ist da nur noch warme Luft, lange Atempause und der Schweiß, der kommt wenn mein Gedanke dich berührt.
Niemand anbei. Ein Mensch der dich zerstört, so nenn ihn Freund. Es gibt sonst keinen Menschen mehr.
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Ich habe mir einen Aufguss bereitet, koche fetzenweise Vergangenheit auf und rühre lustlos in dem Sud herum. Mein Leben hatte nie Struktur. Also denke ich nach, schließe die Augen. Doch da sind nur die trüben Partikel schemenhafter Staubgebilde auf meinen Pupillen. Kein Gedanke, der mich heilen könnte.
Ich habe einen schönen Traum geträumt, in dem ich verstand, sie mich verstand. Ich wachte wortlos auf und habe nun nichts mehr zu sagen. Schlafen darf ich nicht mehr, will ich nicht zum Träumer werden. Nicht, dass ich schlafen könnte.
Schlägt immernoch in meiner Brust etwas. Gleich Geschwülsten frisst sich Leben durch mein Dasein, blutet Willen in den Tag. Ein kurzer Funken und dann ist da nur noch warme Luft, lange Atempause und der Schweiß, der kommt wenn mein Gedanke dich berührt.
Niemand anbei. Ein Mensch der dich zerstört, so nenn ihn Freund. Es gibt sonst keinen Menschen mehr.
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Wir sind Bundespräsident!
gonzosophie | 30. Juni 10 | Topic 'aktuelles'
War das nicht schön? Public Viewing, banges Warten, strahlende Sieder und sportliche Verlierer. So unterhaltsam kann zerfahrene Politik sein, dass sie an einem fußballfreien Tag bis in den späten Abend hinein im Fernsehen live übertragen wird. Alles begann mit den Hinschmeißen, mit Debakeln, Menetekeln und großen Coups. Am Ende steht nach überdurchschnittlich langem Wahlgang ein durchschnittlicher neuer Bundespräsident, mit dem zumindest vorerst wohl niemand richtig unzufrieden sein kann. Gauck steht für eine Weltsicht, in der Freiheit von Verantwortung nicht zu trennen ist, also alles andere als Beliebigkeit heißt. Ein unzeitgemäßer und recht sympathischer Ansatz, der für die Linke leider weiterhin unwählbar erscheint. Das Zeitgemäße hat sich wie erwartet durchgesetzt, beim Public Viewing singen die Zuschauer die obligatorische Nationalhymne am Ende der Sitzung mit. Die Fans jedenfalls beklatschen auch einen Wulff. Man wünscht ihm viel Glück… nicht dass man es in diesem Amte brauchen würde. Ich gebe ab warte derweil auf die Autokorsos.
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